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  • Beitrag zuletzt geändert am:März 7, 2024
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Meditieren lernen

Wenn du oft gestresst bist und eine Lösung dafür suchst, hast du sicherlich schon einmal den Ratschlag bekommen zu meditieren. Denn Meditation soll besonders beim Entspannen und Einschlafen helfen. Vielleicht hast du dich auch schon etwas näher damit beschäftigt, aber du weißt nicht so richtig, was das ist und wie du meditieren lernen kannst? Dann lies gerne den folgenden Beitrag.


Was ist Meditation?

Beim Meditieren geht es darum, sein Bewusstsein voll und ganz auf den eignen Atem zu lenken und weg von den Gedanken. »Einfach mal sein«, ohne zu bewerten oder alles zu zerdenken. Das klingt friedlich, oder? Es ist anfangs aber auch gar nicht so einfach. Das Meditieren erfordert viel Übung und vor allem die ersten Male möchte der Geist keine Ruhe geben und das lange Sitzen kann sehr anstrengend sein. Wenn du die Meditationspraxis jedoch ein paar mal bewältigt hast, wirst du schnell merken, welche positive Wirkung sie auf dich haben kann und dass es bei jedem Mal einfacher wird. 

Den Ursprung findet die Meditation in vielen verschiedenen Religionen und Kulturen und so sind auch die Techniken sehr verschieden. Wir bei uns in der westlichen Welt sehen die Meditation als Mittel zur Stressbewältigung, während sie etwa im Buddhismus eher spiritueller Natur ist.

Meditation am Morgen

Wie kann ich meditieren lernen?

Es gibt verschiedene Wege, wie du meditieren lernen kannst: Du kannst zum einen im Internet bei YouTube schauen oder du suchst nach einem Meditationskurs in deiner Nähe, zum Beispiel über deine Krankenkasse. Außerdem gibt es auch andere spezialisierte Achtsamkeits- oder Meditationstrainings wie etwa die Achtsamkeitsakademie von Peter Beer. 

Hier eine kleine Meditation-Anleitung für dich:

  1. Suche dir zunächst eine ruhige Umgebung und setze dich auf ein Meditationskissen* oder eine erhöhte Decke. Du kannst dich auch hinlegen. Ich empfehle dir für den Anfang jedoch das Sitzen, weil du sonst schnell einschlafen könntest. 
  2. Beginne damit, tief einzuatmen und langsam auszuatmen. Wiederhole das ein paar mal. Behalte deinen Fokus bei deinem Atem.
  3. Wenn die ersten Gedanken kommen, dann nimm sie kurz wahr und schiebe sie gedanklich zur Seite. Fokussiere dich dann wieder auf deine Atmung.

Welche Arten von Meditationen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten des Meditierens:

  • Transzendentale Meditation 

Hierbei wird in der Stille immer wieder ein Mantra, wie ein Klang oder ein Wort, wiederholt.

  • Geführte Meditation

Durch eine:n Lehrer:in oder eine Audioaufnahme wirst du durch die Meditationspraxis geführt. Das hat den Vorteil, dass du schneller mit deinem Geist wieder zurückfindest. 

  • Body-Scan-Meditation

Bei dieser Mediation scannst du deinen Körper gedanklich ab. Du fängst bei den Füßen oder beim Kopf an und arbeitest dich zu jedem Körperteil vor. Dabei achtest du auf deine aktuelle Empfindung (Schmerzen, Kribbeln) an den jeweiligen Stellen. 

  • Liebende-Güte-Meditation

Auch hier wird mittels eines Mantras gearbeitet. Das Mantra sollte darauf ausgelegt sein, Wohlwollen und Freundlichkeit an dich selbst und deine Liebsten zu versenden.

  • Visualisierung

Bei der Visualisierung stellst du dir im Geist etwas vor und versuchst es zu deiner Realität werden zu lassen.

  • Mantra-Meditation

Ein Wort, ein Gedanke oder eine Phrase wird ständig wiederholt. Damit soll der Fokus von den Gedanken weggelenkt werden.

  • Gehmeditation

Diese Meditation kannst du machen, wenn du spazieren gehst. Sie hilft dir dabei, deine Wahrnehmung auf die Umgebung und den gegenwärtigen Moment zu richten. 

Vorteile vom Meditieren

Wir hetzten heutzutage oft gestresst durch unseren Alltag und sind dabei völlig unbewusst mit unseren Gedanken. Ganz viele Dinge laufen auf Autopilot ab: sei es den morgendlichen Tee oder Kaffee zu trinken, die eingegangen Nachrichten zu beantworten oder einfach nur das stupide Zähneputzen. Dabei spielt unser Kopf oft verrückt und bringt einen Gedanken nach dem nächsten. Wir switchen dabei immerzu zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her.

Damit wir wieder achtsamer für den Moment werden und unseren Geist zur Ruhe bringen, hilft Meditieren. Dabei ist es egal, ob du eine geführte Meditation hörst oder lediglich auf deinen Atem achtest und versuchst deine Gedanken still werden zu lassen. Beides hilft dir, aus deinem Alltagsstress auszubrechen und wieder mehr bei dir selbst anzukommen.

Einige Vorteile vom regelmäßigen Meditieren sind:

Angst und negative Emotionen werden gelindert

Kennst du das auch: Du hast unruhige Gedanken und vor etwas bevorstehendem Angst. In dir kommen Angst-, wenn nicht sogar leichte Panikgefühle auf. Dein Körper signalisiert dir diese Gefühle in Form von Schwitzen, eine Enge in der Brust oder sogar Herzrasen. Meditieren kann dem ganzen entgegenwirken und die Angst sowie die negativen Emotionen lindern.

Bewusster in den Tag starten 

Wenn du dir eine klare Intention für den Tag setzt, wie »Ich werde heute allen mit einem Lächeln begegnen.«, und dann achtsam in den Tag startest, bist du dir deiner selbst bewusst. Du bist dir bewusst darüber, wie es dir geht, was du dir für den Tag wünschst und hast einen Leitgedanken, an dem du dich orientieren kannst. Du achtest darauf, was du tust und andersherum auch auf die Menschen, die dir begegnen.

Aber auch das Atmen während der Meditation ist bereits pures Bewusstsein. Achtsamkeit im Moment zu praktizieren, macht dich bewusster für dich und deinen Körper. 

Klarere Entscheidungen

Wenn du gleich am Morgen meditierst, triffst du über den Tag klarere Entscheidungen. So bist du viel gelassener und ruhiger im Geist, wodurch du klarer denken kannst. Negative Gedanken nehmen dich nicht mehr so stark ein und so fällt es dir leichter, die Dinge objektiv zu sehen und eher aus der Ferne heraus zu betrachten.

Beziehungen verbessern sich 

Auch deine zwischenmenschlichen Beziehungen werden sich durch regelmäßige Meditation verbessern. Wenn der Stress abnimmt, bist du in zwischenmenschlichen Interaktionen viel gelassener. Du wirst auch selbstsicherer und achtest mehr darauf, was deine Umgebung tut und sagt. So kannst du besser auf deine Mitmenschen eingehen und Ihnen mehr Mitgefühl und Wohlwollen entgegenbringen.

Meditation bessere Beziehungen

Meditieren zum Einschlafen

Auch das Einschlafen kann dir besser gelingen, wenn du meditierst. Durch ruhiges Atmen entspannen sich dein Körper sowie dein Geist und kommen so schneller zur Ruhe. Wenn du geführte Meditationen zum Einschlafen hörst, kannst du leichter in eine andere Welt abtauchen oder bei einer Meditation, wo du deinen Körper wahrnimmst, kannst du diesen bewusst und gezielt zur Ruhe kommen lassen.

Zu welcher Uhrzeit sollte ich meditieren?

Grundsätzlich ist es egal, wann du meditierst. Für viele eignet sich jedoch der Morgen optimal. Denn morgens ist es noch ruhig und der Rest der Welt schläft noch (wenn er nicht ebenfalls meditiert????). Deine Gedanken sind noch nicht so aktiv und du musst noch keine Ereignisse und Erfahrungen vom Tag verarbeiten. Dafür solltest du dir jedoch ganz bewusst direkt nach dem Aufstehen die Zeit zum Meditieren nehmen. Denn vorher auf dein Smartphone zu schauen und E-Mails und Nachrichten zu lesen, macht deinen Geist und deine Gedanken bereits sehr aktiv und kann dir das Meditieren erschweren. 

Probiere es doch einfach mal aus: Stelle dir jeden Morgen zur selben Zeit den Wecker oder eine Erinnerung und beginne direkt nach dem Aufstehen mit dem Meditieren. Sollte dir das nicht gefallen oder nicht möglich sein, dann finde deine Zeit, die sich für dich richtig anfühlt. Du kannst hierbei nichts falsch machen.

Fazit

Meditieren kann das Leben insgesamt entspannter und leichter machen. Durch bewusstes Atmen und das bewusste Abschalten deiner Gedanken, kommst du in ein tieferes Bewusstsein, was dir im Alltag helfen kann. Du kannst Ängste und negative Emotionen mindern, besser in den Tag starten, klarere Entscheidungen treffen, deine zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern und das Einschlafen kann dir so leichter fallen.

Buchtipp

Peter Beer hat mittlerweile schon mehrere Bücher zum Thema Achtsamkeit und Meditation geschrieben. Sein neustes Buch heißt »Achtsamkeit statt Angst und Panik«.